Diese Siemens-Villa in Berlin zählt neben der Villa Hügel in Essen zu den eindrucksvollsten Industriellen-
wohnhäusern Deutschlands.
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Diese Siemens-Villa in Berlin zählt neben der Villa Hügel in Essen zu den eindrucksvollsten Industriellenwohnhäusern Deutschlands.

Im heutigen Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf gelegen ist das herrschaftliche Haus in seinem großzügigen Park eine Reminiszenz an Zeiten, in denen Industriepioniere neben Wirtschafts- und Sozialgeschichte auch Baugeschichte in puncto ihrer privaten Refugien schrieben. Ein eigenes Pförtnerhaus, ein Fahrerhaus mit drei Garagen und ein verspieltes Teehaus am Ende des knapp drei Hektar großen Parks geben dem Ensemble heute mehr denn je märchenhafte Züge.

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Die Geschichte der Siemens-Villa beginnt als „Herrenhaus Correns“, für das der Unternehmer Friedrich Christian Correns am 20. Mai 1914 den Grundstein legte. Das Richtfest der imposanten Wohnanlage im August 1914 fand bereits im gerade erklärten Krieg statt. Doch die Villa sollte zwei Weltkriege und die Teilung einer Stadt überstehen. Correns war Direktor der Accumulatoren-Fabrik-AG, aus der die spätere VARTA hervorging. Er hat die Architekten Fritz Freymüllerund Albert Denzel mit Entwurf und Errichtung dieser Villa zu beauftragen. Der bemerkenswert gute Zustand des Gebäudes ist auch den damals besten Baumaterialien sowie den qualifizierten Handwerkern zu verdanken, welche direkt über den Kaiser vermittelt wurden.

Nach dem Tod des Bauherrn 1923 in Berlin verkaufte seine Witwe Emely Correns das Herrenhaus 1925 an Werner Ferdinand von Siemens, mit dessen Namen es alsbald in die Berliner Stadtgeschichte einging.

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Als begeisterter Musikfreund und „Freizeitdirigent“ ließ Siemens 1928 einen über 800 Quadratmeter großen Konzertsaal anbauen, der bis heute weltberühmt für seine außergewöhnliche Akustik ist. Radiosender und Musikunternehmen sind dort allmonatlich mit Aufnahmen beschäftigt. Weltberühmt wurde die dort eingebaute Wurlitzer-Orgel, die heute noch spielbar zu den Glanzstücken des Berliner Musikinstrumentenmuseums zählt.

Von 1941 bis 1976 war das Ibero-Amerikanische Institut mit der Deutschen Zentralbibliothek für Ibero-Amerika dort untergebracht. Anschließend wurde sie Sitz des 2011 nach Leipzig verlegten Deutschen Musikarchivs der Nationalbibliothek.

Als Stefan Peter die Villa in 2011 erwarb, hatte er die Vision, dieses einzigartige Bauwerk der Öffentlichkeit weiterhin als einen Ort für Kultur, Wissenschaft und Kunst zu erhalten. Diese Vision wurde durch die Zusammenarbeit mit der seit 2012 hier ansässigen Business School Berlin Potsdam (BSP) und die Medical School Berlin (MSB) als Mieter unterstrichen.

Neben den außergewöhnlich gestalteten Räumen in ihren unterschiedlichen Stilrichtungen dürften Studenten und Professoren insbesondere auch Gefallen an dem Park mit seiner atemberaubenden Weitläufigkeit finden. Vermutlich von Karl Riemann entworfen und im Grundkern noch immer den alten Plänen entsprechend, umfasst er zwar nur noch die Hälfte seiner Ursprungsgröße, dürfte aber mit seinen knapp 30.000 Quadratmetern nach wie vor eine der größten privaten Parkanlagen der Bundeshauptstadt sein.

In Zusammenarbeit mit den beiden privaten Hochschulen ist seit 2014 auch ein internationales Forum für Meditation und Neurowissenschaften in der Siemens-Villa angesiedelt.